Dedicated to JanJan… Flugzeit mal nicht mit Arbeit verbracht.
Kürzlich war ich einem Hotel zu Gast, eigentlich ein sehr ordentliches Haus. Wenn da nicht so ein kleiner Makel gewesen wäre, der mir wohl in Erinnerung bleiben wird. Drei Übernachtungen, gewisser Luxus für mich, mal morgens den Koffer nicht packen zu müssen.
Ich kam am Nachmittag von meinen Terminen zurück und ich hatte noch Zeit bis zum Abendessen mit Geschäftspartnern. „Cool“, dachte ich so bei mir. Ab ins hoteleigene Fitness-Studio. Umziehen, rein in die hautenge Funktions-Klamotten ? und Laufband (langweilig) und noch etwas Krafttraining. Ich war fast alleine dort, bis auf einen Mitmenschen, der, wie ich ins Kraftstübchen kam, gleich nochmals ordentlich Gewichte auflegte. Am Butterfly den Pin nach ganz unten, Maximalgewicht, man will ja zeigen, was man drauf hat… Ich dachte noch, „alter Vatter, da bin ich mal gespannt“. Er hat das ja für mich gemacht und so habe ich seine Erwartung erfüllt und mit viel Spannung bestaunt, was jetzt gleich passiert. Ich glaube Arni hat sich das etwas anders vorgestellt. Die ganze Maschine hat vibriert, bewegt hat sich nichts. Roter Kopf, sonst nichts, was mich beeindrucken konnte. Ok, ich spürte etwas Schadenfreude, fies, aber so ein Poser dachte ich. Ich wäre aufgestanden, hätte vielleicht noch gesagt, dass ich heute noch nicht gefrühstückt habe oder vom TÜV bin, aus dieser Situation kommst eh nicht mehr raus. Er aber: „Scheiß-Gerät, falsch eingestellt, ich beschwere mich!“ Und weg war er. Ich habe dann noch mit wesentlich moderateren Gewichten trainiert, keine besonderen Vorkommnisse. War ja auch sonst niemand mehr da.
Nach ungefähr einer Stunde Workout, so nennt man das ja heute, wieder aufs Zimmer, duschen! Besser ist das!
Ich Klamotten runter, hatte schon etwas geschwitzt und wer kennt das nicht? Fast braucht man die Feuerwehr, die einen wieder aus dem Shirt rausschneidet. Ging aber noch so, bin da ja nicht ungeschickt.
Rein in die Dusche. Tat gut. Raus aus der Dusche… Abtrocknen! Ahm, eigentlich. Aber… wo war jetzt nochmal das Handtuch? Housekiiiiiping (so rufen die morgens halb sechs immer, obwohl das rote Schild mit der Aufschrift „wag’s ja nicht!“ draußen hängt), hat da wohl was vergessen. Egal, ruf ich kurz an.
Obwooohl. Nass, nackt, könnte ja auch missverstanden werden! Also nicht anrufen, oder doch? Nö, ich hatte ja noch das Make Up Handtuch (oder wie heißt das denn bitte? Abschmink, oder Gesichts-Stoff-Tuch?) mit der stattlichen Größe eines handelsüblichen Taschentuchs. Die Aufnahmekapazität aber eher eingeschränkt, überraschend! Ich schätze mich nun schon als einigermaßen beweglich ein, den Rücken aber damit abtrocknen… Eher schwer und sicherlich für einen Beobachter ganz lustig, aber ich arbeite ja nicht im Zirkus.
Die Lösung: Dry Age. Lufttrocknung!
?An der Rezeption beim Rausgehen habe ich dann noch gefragt, ob ich evtl. noch Handtücher bekommen könnte, die Aussage, dass welche auf dem Zimmer sein müssten, war zumindest irritierend. Ich konnte aber offensichtlich glaubhaft versichern, dass dem nicht so war und Housekiiiiiping hat dann noch nachgeliefert. Den Hinweis, dass ich ein Doppelzimmer zur Einzelnutzung reserviert hätte, habe ich irrelevante Information eingestuft, weil ich in diesem verrückten Fall und sogenannter Sonderbelegung sonst immer Handtücher hatte. Aber vielleicht ist das jetzt wie bei manchen Fluggesellschaften, bei denen man demnächst wohl auch noch für den Sicherheitsgurt extra bezahlen muss.
Merke: mach Dich nicht über die Kraftmeier und Pumper lustig, sonst hast nach dem Duschen Probleme! Kleine Sünden… und als Handtuch geh da erst gar nicht rein…
Oder einfach vor dem Duschen nachschauen!
Oder lach auch einfach mal über Deine eigenen Missgeschicke.
Über meine unglaubliche Fähigkeit, dass ich mit Hilfe meines großen Zehs in jedem auch noch so stockdunklen Hotelzimmer zurecht finde, darüber berichte ich dann auch mal…
Schönen Abend Euch!