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Blogparade von Robert (wiccasecret)

Es geht um unsere Neue Welt, wie wir sie uns vorstellen, wir wir da hin kommen können. Perspektiven, Aussichten, Status Quo, was hinterlassen wir unseren Kindern?

Ich habe nicht alle Beiträge gelesen, aber vieles ist doch Wunschdenken und Träumen, ohne dafür Lösungsansätze anzubieten.  Ich habe mit Nati und Robert diskutiert und wollte die ganze Geschichte mal aus meiner Sicht schildern. Mit ein paar Jahren Erfahrung auf dem Buckel, als Unternehmer, als Fotograf und Autor, als, was weiß weiß ich noch alles.

Meine Welt ist heute schon geprägt von Wertschätzung und Liebe allen Lebewesen gegenüber. Das ist die Basis von allem, die Basis für eine Welt ohne Neid und Hass.

Neid und Hass

Ich wünsche mir eine Welt ohne Hass, ohne Neid und Missgunst. Eine bunte Republik, in der sich jeder frei entfalten kann, unter der Bedingung, dass er der Gemeinschaft nicht schadet. Kein rechtes Gesabbel, kein Fremdenhass oder Hass auf fremde Religionen. Keine Rückkehr zum kommunistischen oder sozialistischen Staat. Es sind nicht alle Menschen gleich. Alles ist Volkseigentum, so ein Quatsch. Meine Welt kommt ohne Selbstrechtfertigung und Sündenböcke aus.

Neid auf erfolgreiche Menschen? Nein, man freut sich mit ihnen, weil sie der Gemeinschaft neben dem schönen Haus, dem Sportwagen oder der teuren Armbanduhr auch vieles zurückgeben. Wieso sind sie erfolgreich? Vielleicht, weil sie etwas eigenes geschaffen haben? Weil sie das Risiko eingegangen sind, sich selbstständig zu machen. Sie engagieren sich in sozialen Projekten und kümmern sich um die Gemeinschaft. Viele dieser Menschen sind auch Arbeitgeber.

Tierschutz, buy local

Ich ernähre mich größtenteils vegan, halte die ganze Tierquälerei und Massentierhaltung für vermeidbar, wenn jeder einzelne seine Essgewohnheiten und sein Anspruchsverhalten an billiges Fleisch überdenken würde. Ich evangelisiere niemanden, esse auch gerne mal Fisch und schon deshalb würde ich mich nie als Veganer bezeichnen. Schöne Lederschuhe mag ich auch.

Früher gab’s einmal die Woche Fleisch, erzeugt vom lokalen Bauern, weiterverarbeitet vom lokalen Metzger. Beide konnten davon leben. Heute muss es das Kilo Hack für 1,99€ beim Supermarkt sein. Überhaupt, warum kaufen wir nicht viel mehr lokal? Weil es die Fachhändler und vielen kleinen Geschäfte nicht mehr gibt. Warum? Weil wir lieber zu den Großen gehen, Weil Geiz immer noch geil ist und auch, weil man vom Sofa aus auch viel schneller bei Online-Versandhändlern seine Wunschartikel bestellt hat und seinen Hintern nicht bewegen muss. Plastiktüte beim Einkauf, Plastikflaschen, Plastikbecher to go… jeder weiss es, dass es anders geht. Wer macht’s?

Umweltschutz

„Alle Autos werden elektrisch“. Genau. Es hilft nicht, wenn wir die bestehenden Verbrennungsmotoren optimieren. Wir haben gar nicht so viele Rohstoffe, dass wir so viele Batterien bauen können, wie wir bräuchten. Wir haben gar nicht die Infrastruktur, dass wir jedes Auto mit Strom versorgen können. Wir wollen vielleicht auch gar nicht chinesischen Konzernen noch mehr Macht geben, die sie eh schon haben. Die AKW’s und Kohlekraftwerke lassen wir dann lieber mal am Netz, damit es nicht zum Black-Out kommt, wenn jeder sein Auto Abends wenn er von der Arbeit zurück ist, lädt. Dann, wenn die Solarfarmen keinen Strom mehr produzieren. Vielleicht will ich auch nicht drei mal zum 30-Minuten-Laden rausfahren, wenn ich eine längere Strecke zu bewältigen habe.

„Es gibt gar keinen Individualverkehr mehr“. Ich fahre mit dem Elektro-Flixbus zu meinen Terminen, genau! Ich fahre mit dem Zug, der zu 100% mit Ökostrom betrieben wird, auch in den Urlaub. Komme zwar vielleicht etwas später, wenn überhaupt, an. Aber alles gut. Und weil das jeder so macht, müssen zusätzliche Bahnhöfe und Strecken gebaut werden. Den Flieger nutze ich gar nicht mehr, weil ich, wie gestern, lieber gut 10 Stunden im Auto sitze. Volkswirtschaftlicher Schaden? Sideinfo: das Flugzeug ist mit unter 3% am gesamten weltweiten CO2 Ausstoss beteiligt. Urlaubsreisen in weit entfernte Touristenziele werden nicht mehr angeflogen. Die Leute dort verhungern, weil sie unsere Devisen für die neu gebauten Hotelanlagen nicht mehr bekommen, Kollateralschaden. Mit dem Cruiseliner dort hin. Nö, geht auch nicht. Schweröl.

Wir bleiben in Deuschland und machen hier Urlaub. Anreise öko-logisch und gewissen-leicht. Wir werden dafür aber gut bezahlte Jobs brauchen, weil in der Hauptsaison auch das Zimmer in der Absteige an der See die 200€ Grenze mit einem Lächeln durchbricht.

Arbeitswelt

Es gibt nur noch gut bezahlte Jobs, weil wir uns ja Elektroautos kaufen wollen, die das Doppelte kosten und weil unser Aufenthalt in unserem Urlaubshotel schon allein für 2 Wochen Nordsee locker an die 5.000,-€ kosten wird.

In meiner Welt werden Banker, Verwalter und Griffelspitzer wohl deutlich weniger verdienen, dafür die Menschen im sozialen Bereich viel mehr. Die brauchen wir, auch weil wir immer älter werden. Krankenpflege, Altenpflege, Hausarztpraxen. Die brauchen wir. Wieso verdienen Männer mehr als Frauen? Weg damit.

Es gibt keine Klassengesellschaft. Der Geschäftsführer ist per se erst mal auch nicht besser als die Klo-Frau/Klo-Mann. Beide werden mit dem selben Respekt behandelt. Gutes Geld für gute Arbeit. Jeder macht das, was er am Besten kann, weil nur dann wird er Spaß an der Arbeit haben, so wird jeder brillant. Da wird ein Umdenken nötig sein, weniger die Ausbildung, noch der Lebenslauf oder das soziale Umfeld, sondern die Fähigkeiten, die Erfahrung und die Neigungen müssen berücksichtigt werden. Ich selbst bin in der glücklichen Lage, dass ich Menschen helfen darf, ihre neue Herausforderung zu finden. Ich darf sie glücklich machen und das finde ich fantastisch.

Wir reisen nicht mehr geschäftlich? Doch. Weil jedes Geschäft auch People-Business ist und weil jede Beziehung, auch die geschäftliche, davon lebt, dass wir uns zumindest ab und zu sehen. Miteinander reden, uns in die Augen schauen. Für persönliche Beziehungen scheint das nicht zu gelten? Hier darf man noch Fernbeziehungen haben? Es geht nicht alles mit Telefon, Videokonferenzen und Chats. In meiner Welt wird man gesunden Menschenverstand einsetzen, ob eine Reise nötig ist, welches Verkehrsmittel man nutzt, etc. Wir können noch so oft über Digital Working Spaces 4.0, 5.0 oder x.0 nachdenken, der persönliche Kontakt ist wichtig und erfordert auch ab und zu Reisen, auch die bösen Flugreisen.

Generationen

In meiner Welt kümmern wir uns viel mehr um unsere Kinder, Enkel aber auch Eltern. Es wird nicht ohne Pflegeeinrichtungen für unsere einsamen Eltern gehen, wenn wir weiter bis 67 oder gar 70 arbeiten müssen.

Unsere Kinder und ihre Zukunft: Sie sollen nicht das ausbaden müssen, was wir gestern und heute angerichtet haben. Wir machen uns Gedanken, wie sie eine bessere Welt haben werden. Wir stecken sie nicht ab 2 Jahren in die Kita und lassen sie von unterbezahltem Personal versorgen und erziehen. Jedes Kind muss eine gesellschaftliche Freude sein.

Wir zahlen Steuern, diese sollten dann auch dafür verwendet werden, dass wir ohne darüber nachdenken zu müssen, ob wir uns das leisten können, für unsere Kinder da sein können. Ganz individuell, ganz flexibel. Die Arbeitswelt hat sich eh darauf eingestellt. Mit der heraufbeschworenen Digitalisierung können wir von überall aus arbeiten?!

Ich hab noch viel mehr Gedanken dazu. Ich freue mich auf die Diskussion mit Euch.

Habt ein schönes, heißes Wochenende!

 

 

 

 

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